unplugged auf dem 49. Open Ohr Festival

von Katharina Ligusov

 

Über Pfingsten fand wieder das Open-Ohr-Festival in Mainz statt, das seit vielen Jahren nicht nur der musikalischen Unterhaltung dient. Mit Diskussionen, Kabarett, Aktionskunst und vielem mehr wird stets ein wichtiges politisches oder gesellschaftliches Thema in den Mittelpunkt gestellt. So bedeutet Open Ohr neben Spaß immer auch Anspruch, Sensibilität und Veränderung. In diesem Jahr stand das Festival unter dem Titel „IRR:RELEVANT“ und hatte sich das Ziel gesetzt, offen über das Thema „psychische Gesundheit“ ins Gespräch zu kommen und Tabus rund um die Psyche zu brechen.

Genau dies ist für unplugged - das Beratungscafé bereits im achtzehnten Jahr Auftrag und Herzensangelegenheit und so war es eine besondere Freude, auf dem Festival mit einem Infostand und mit Christopher Haas als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion vertreten zu sein. Auf dem Markt der Möglichkeiten erfreute sich der unplugged-Pavillon dann auch regem Interesse. Ein Selfcare-Glücksrad bot viele Ideen, die eigene seelische Gesundheit zu stärken, Give-aways und Flyer füllten die Taschen der Besuchenden und nicht zuletzt standen hochmotivierte Mitarbeitende des unplugged für vielfältige Gespräche zur Verfügung. Deutlich wurde hier, wie groß der Stellenwert des wichtigen Themas „seelische Gesundheit“ für viele Menschen ist, wie divers die persönlichen Haltungen und wie gemeinsam die Zielsetzung, ein stabiles und gelingendes Leben für alle zu ermöglichen.

Hierzu sind nicht nur passende Hilfsangebote erforderlich, sondern auch Menschen, die sich eingeladen fühlen, solche Unterstützung anzunehmen. Das allerdings wird auch weiterhin noch viel zu oft von der Sorge verhindert, als Betroffene*r Opfer von Sichtbarwerdung und Ausgrenzung zu werden. Um dazu weitere Veränderung positiv zu begünstigen, hatte das Podiums „Das ist ja nicht normal – Tabuisierung und Stigmatisierung psychischer Erkrankungen“ zur Diskussion aufgerufen. Christopher Haas trat hier engagiert für die Belange und Sichtweisen seelisch erkrankter Menschen ein und fand sich damit in guter Gesellschaft wieder. Einigkeit unter den Debattierenden bestand sowohl in der Ansicht, bereits manches erreicht zu haben, als auch im Wunsch und Willen, weiter auf eine umfassendere Verwirklichung von Inklusion und Enttabuisierung hinzuarbeiten.

So war das ganze Open Ohr mit all seinen Teilnehmenden ein Fanal für Solidarität und Menschlichkeit. Mehr als 10.000 Besucher*innen, sensibilisiert für ein relevantes Thema, dazu Sonne und Musik; der Einsatz für die seelische Gesundheit kann sehr schön sein…      

 

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